
Der Zahn der Zeit nagt konsequent an Mensch und Maschine. Während wir regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen, um körperliche Probleme frühzeitig zu erkennen, setzen wir bei Hardware auf das Prinzip Hoffnung. Wir hoffen Jahr um Jahr, dass die Maschine weiter läuft und keine Probleme verursacht.
Zudem beschäftigen wir uns auch wenig damit, welche schmerzhaften Auswirkungen ein Ausfall verursacht, sollte der „worst case“ einmal eintreffen. Die Kölner haben diese Sichtweise sogar in ihr Grundgesetz aufgenommen. Im Paragraph 3 heißt es dort: „Et hätt noch immer jot jejange“.
Betrachtet man die Situation allerdings etwas professioneller, da man beispielsweise verantwortlich für einen reibungslosen IT-Betrieb ist, kommt man um einen regelmäßigen Gesundheitscheck für den PC nicht herum.
Ein Computer lebt nicht ewig. Komponenten nutzen sich ab und leiden unter äußeren Einflüssen.
Wir haben Dir einmal einige wichtige Punkte aufgeführt, mit denen Du die wichtigsten Bestandteile überprüfen kannst.
- Die Lüfter sind verstaubt – Überhitzung droht
Ein neuer PC ist kaum zu hören, die Lüfter laufen leise und ruhig. Mehrere Lüfterräder saugen die Luft an, führen den Luftstrom durch das Gehäuse, damit der Prozessor und andere Bauteile abgekühlt werden. Je heißer es wird, desto schneller müssen die Propeller drehen. Wärmesensoren steuern die Lüfter und regeln den benötigten Luftdurchsatz. Wenn jetzt Staub und Fusel die Lüfter zusetzen, verringert sich die Kühlleistung und die Propeller müssen immer schneller drehen. Irgendwann droht der Kollaps in Form einer Überhitzung.
Damit das nicht passiert, öffne mindestens einmal im Jahr das Gehäuse und befreie Lüfter, Komponenten sowie die Lüftungsschlitze von Staub und Dreck. Das geht ganz gut mit einem Pinsel oder wenn Du vorsichtig arbeitest, sogar mit einem Staubsauger. Damit beugst Du dem Hitzetod vor, dem schon viele PCs zum Opfer gefallen sind.
- Festplatten überprüfen
Wenn in Deinem PC noch mechanische Festplatten verbaut sind, müssen diese regelmäßig überprüft werden. Klick- und Schleifgeräusche sind zum Beispiel ein Indiz dafür, dass die Lese-Schreibeinheit defekt ist. Dabei verkratzen die sensiblen Magnetscheiben. Wenn sich Dateien nur langsam öffnen oder kopieren lassen, deutet das ebenfalls auf einen gestörten Zugriff hin.
Ein häufiges Abstürzen oder Bluescreens können auch durch defekte Festplatten ausgelöst werden.
Bei modernen SSD-Festplatten sind keine mechanischen Teile mehr verbaut. Deren größte Gefahrenquelle ist die Überhitzung, die oft durch Überspannungsschäden verursacht wird.
Um eine Überprüfung zu starten, kannst Du im Datei-Explorer mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Festplatte klicken und die „Eigenschaften“ auswählen. Es öffnet sich ein Fenster mit mehreren Registerkarten. Unter „Tools“ kannst Du die „Fehlerüberprüfung“ ausführen und die „Laufwerke optimieren.
- Aktuelle Softwareversionen nutzen
Der Gesundheitscheck sollte sich nicht nur auf die Hardware konzentrieren, sondern auch die installierte Software berücksichtigen. Solltest Du bereits mit unserer IT Monitoring Software „servereye“ arbeiten, wirst Du unsere Funktion „Smart Updates“ sicher kennen. Neben Windows kannst Du damit auch viele andere Anwendungen automatisch aktualisieren.
Warum sind aktuelle Softwareversionen wichtig?
Neuer Versionen bereinigen Fehler, beinhalten Verbesserungen und Anpassungen, die insgesamt zu Performanceverbesserungen führen. Aber auch für die Systemsicherheit sind regelmäßige Updates notwendig. Denn mit kritischen Patches werden gefährliche Sicherheitslücken geschlossen.
- Überprüfung von CPU, Arbeitsspeicher, Motherboard und Grafikkarte
Die gute Nachricht vorweg: Wenn Dein PC hochfährt und Windows startet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Deine Komponenten wie der Prozessor, der Arbeitsspeicher und die Grafikkarte funktionieren. Ein Ausfall einer dieser Bauteile führt in der Regel zu einem Totalausfall, wobei der Rechner gar nicht mehr hochfährt.
Es geht also darum herauszufinden, ob die Komponenten so funktionieren, wie sie funktionieren sollten. Eine übersichtliche Auflistung und Darstellung aller Komponenten mit aussagekräftigen Benchmark-Tests finden wir in Windows leider nicht.
Du musst daher auf externe Diagnoseprogramme zurückgreifen. Wir stellen Dir zwei kostenlose und erprobte Tools vor, mit denen Du Deine verbauten Komponenten sichten und überprüfen kannst.
CPU-Z
Dieses kleine Programm zeigt Dir übersichtlich alle verbauten Komponenten.
Hinter den verschiedenen Registerkarten verbergen sich die ausführlichen Informationen zu Deiner Hardware. Das ist besonders hilfreich, wenn Du ein Bauteil ersetzen möchtest und Ersatz brauchst.
Die Registerkarte „Bench“ enthält einen Leistungstest für Deinen Prozessor. Das Ergebnis kannst Du mit dem Referenzwert zu diesem Modell vergleichen. Damit weißt Du, ob Dein Prozessor die maximale Performance liefert.
Download: https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/cpu-z/
SiSoftware Sandra Lite
Dies ist ein äußerst mächtiges Analysetool mit mehr als 60 Werkzeugen. Der Funktionsumfang ist damit zehn mal höher als bei CPU-Z. Damit analysierst Du Deinen PC bis in kleinste Detail. Für einen Großteil der Hardware gibt es zudem Benchmark-Tests. Damit kannst Du die Rechenleistung deines PC mit Referenz-Rechnern vergleichen.
Download: https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/sisoftware-sandra-lite/
- Fazit
Eine Vorsorgeuntersuchung macht nicht nur beim Menschen Sinn, sondern auch beim Computer. Wenn fehlerhafte Komponenten frühzeitig entdeckt werden, steht einem Austausch und damit einem langen Arbeitsleben nichts mehr im Wege.