Die Digitalisierung hat seit einigen Jahren Fahrt aufgenommen und rauscht nun im Vollgastempo durch alle Branchen. Fast jedes Unternehmen ist auf diesen Zug aufgesprungen und möchte die Vorteile der digitalen Modernisierung ausschöpfen. Das Bundesministerium für Wirtschaft gibt sogar an, dass 74 Prozent aller Unternehmen eine ausgereifte Digitalisierungsstrategie haben.

Im Fokus liegen oft nur die Vorteile der Digitalisierung

Es geht um das Erhalten oder Ausbauen der Wettbewerbsfähigkeit, um das Erschließen neuer Geschäftsfelder und um das Entwickeln digitaler Geschäftsmodelle. Alte und verstaubte Arbeitsprozesse werden automatisiert und in die Cloud befördert. Die interne und externe Kommunikation verlagert sich immer mehr auf rein digitale Kanäle. Sämtliche Unternehmensinformationen aus den Bereichen Finanzen, Personal, Fertigung, Marketing und Vertrieb werden mit digitaler Technologie erfasst, verarbeitet und ausgewertet.

Die Digitalisierungsjünger lobpreisen paradiesische Zustände:

„Alles wird einfacher, schneller, günstiger und flexibler“.

Doch viele Unternehmen landen mit ihren Digitalisierungsvorhaben direkt in der Hölle: Sie werden gehackt, verschlüsselt, erpresst und bestohlen.

Denn die Digitalisierung ist eine Medaille mit zwei Seiten. Wer nur die positiven Auswirkungen betrachtet, hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Es ist zwingend notwendig, auch die dunkle Seite der Macht mit den immensen Risiken der digitalen Aufrüstung zu managen und zu minimalisieren.

 

Die Risiken der Digitalisierung – Cyberkriminalität

Wenn immer mehr digitale Unternehmensprozesse entwickelt werden, steigt gleichzeitig die Anzahl potenzieller Angriffspunkte. Cyberkriminalität bezeichnet die gezielten Angriffe auf Computersysteme und Netzwerke. Im Fokus der kriminellen Aktivitäten liegen die technischen Aspekte der Digitalisierung. Die IT-Strukturen, welche auf der einen Seite die immensen Vorteile der Digitalisierung generieren, sind gleichzeitig die Einfallstore für vielfältige Angriffsmethoden.

Welche Arten von Cyberangriffen gibt es?

Bei Cyberangriffen werden Schwachstellen und Sicherheitslücken von IT-Systemen ausgenutzt. Versteckt installierte Schadsoftware kann in alle angeschlossenen Systeme eindringen. Dabei bleibt sie nahezu unsichtbar und hinterlässt kaum Spuren. Begünstigt werden die Hackerangriffe durch einen fahrlässigen Umgang mit Mails oder Dokumenten. Der Mensch ist halt immer noch die größte IT-Schwachstelle, wie wir in diesem Artikel weiter ausführen.
Das sind einige der häufigsten Arten von Cyberangriffen:

Exploits

Exploits sind kleinere Programmcodes, die in Computersysteme eindringen und diese lahmlegen können. Diese Codes stecken häufig im PDF- oder Microsoft Office-Dateien.

Trojaner

Ein Trojaner ist eine zunächst unauffällige Anwendung, die ein Schadprogramm beinhaltet. Ganz nach dem antiken Vorbild mit dem hölzernen Pferd in Troja. Fragwürdige Plattformen für Freeware und Shareware verbreiten diese bösartige Software. Ein Trojaner kann Dateien löschen, verschlüsseln verschieben oder andere Malware nachladen.

Ransomware

Ransomware ist sehr weit verbreitet und wird gezielt zur Verschlüsselung von Daten eingesetzt. Gegen ein hohes Lösegeld kann ein Unternehmen seine Daten „zurückkaufen“. Ransomware ist für Cyberkriminelle sehr lukrativ und deshalb weit verbreitet. Im Jahr 2021 wurde allein in Deutschland ein Schaden in Höhe von 24,3 Milliarden Euro angerichtet.

Phishing

Hinter Pishing-Angriffen steckt immer ein Täuschungsmanöver. Anwender sollen auf gefälschte eMails oder Webseiten hereinfallen und Passwörter preisgeben. Daher wird hauptsächlich im Bereich des Online-Banking nach gutgläubigen Menschen „gefischt“, um deren Konten zu plündern.

Spyware

Der Spion auf Deinem PC. Mit Spyware werden deine Daten von anonymen Angreifern ausgelesen und an Dritte weitergeleitet. Spyware kann sehr hartnäckig sein und es gestaltet sich bisweilen unmöglich, die Spionagesoftware vom Rechner zu entfernen.

Passwortangriffe

Der Zugang zu IT-Systemen wird in der Regel mit einem Benutzernamen und einem Passwort gesichert. Mit einem Brute-Force-Angriff werden gängige Passwörter sowie alle möglichen Zeichenkombinationen ausprobiert. Ein heimlich installierter Keylogger kann jeden Tastenanschlag überwachen, aufzeichnen und versenden.

Welche Schäden drohen durch Cyberangriffe?

Mache Dir bewusst, dass professionelle Erpresserbanden komplette IT-Systeme in die Knie zwingen können. Bei einem schweren Angriff gibt es kein Telefon, keine E-Mail und kein Internet mehr. Im Unternehmen bricht Panik und Chaos aus. Viele Unternehmen sind mit dieser Situation komplett überfordert, weil sie nicht darauf vorbereitet sind. Es trifft eben nicht immer die anderen.

Arbeitsstillstand

Wuchtige Angriffe setzen Betriebe tage- bis wochenlang außer Betrieb. Nichts funktioniert mehr, Produktionsanlagen stehen still und Kunden können nicht bedient werden.

Datenverlust

Alle Formen von Daten können gestohlen oder vernichtet werden: Kundendaten, Korrespondenz, Kalkulationen bis hin zu Quellcode und Konstruktionsplänen.

Lösegeldzahlung

Leider erweist sich das Zahlen des geforderten Lösegelds für viele Unternehmen als einzige Möglichkeit, den Betrieb wieder aufzunehmen. Die Liste der Firmen, die auf Erpressungen eingehen mussten, ist prominent und lang.

Bußgeld zum Datenschutz

Wenn einem Unternehmen personenbezogene Daten gestohlen werden und diese weiterverbreitet werden, verstößt es gegen die EU-Datenschutzgrundverordnung. Es ist wichtig, dass betroffene Unternehmen innerhalb von 72 Stunden einen Cyberangriff melden. Die Bußgelder können eine Höhe von 20 Millionen Euro erreichen.

 

Was kannst Du tun? Cyber-Resilienz entwickeln.

Resilienz bezeichnet die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen. Unterschätze nie die Gefahr von Cyberangriffen. Stärke Deine Gefahrenabwehr mit folgenden Tipps:

  • IT-Sicherheit ist Chefsache und benötigt Management-Attention
  • Minimiere den Risikofaktor „Mensch“ mit Schulungen und Weiterbildung
  • Halte ausreichend Budget für Sicherheitsvorkehrungen bereit
  • Halte deine Back-ups & Disaster Recovery immer aktuell und verfügbar
  • Kopf einschalten: Vor jedem Mausklick immer nachdenken!

Fazit

Wer Digitalisierung will, muss IT-Sicherheit aktiv managen.

IT-Sicherheit trägt wenig zum Geschäftserfolg eines Unternehmens bei.
Fehlende IT-Sicherheit kann allerdings jedes Unternehmen ruinieren.

Damit es nicht so weit kommt, unterstützen wir Dich gerne mit unserer intelligenten Remote Monitoring & Management Software „servereye“.

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